Über uns
Karin Schwarze (1943 - 2018) war eine ostdeutsche Künstlerin aus dem Leipziger Raum, deren Malereien sich dem Familienleben auf dem Land und der Bewunderung der Natur widmen. Aufgewachsen auf dem Gasthof Eichenast im geteilten Nachkriegsdeutschland, war es die Schönheit des Einfachen, die sie umtrieb und der sie durch ihre naive Herangehensweise Ausdruck verlieh. Ihre Einstellung zur Kunst wies viele Parallelen zur Art Brut auf: Sie arbeitete autodidaktisch, abseits des Mainstreams und externer Einflüsse. Sie malte für sich und die Familie - ihre Seele, so sagte sie, sei in jedem ihrer Bilder. Stilistisch erinnern ihre kurzen Pinselstriche und der starke Ausdruck in ihren Bildern an Werke des Im- und Expressionismus. Besonders auffällig sind dabei die zahlreichen Applikationen, mit denen sie ihre Malereien, die Rahmen und die Rückseiten der Bilder besetzte. Persönliche Gegenstände, Artefakte, Schmuck, Zeitungsartikel, aber auch getrocknete Blumen, Souvenirs oder Goldbarren sind wesentliche Bestandteile ihrer Arbeiten. In jungen Jahren motivierte sie der Mangel an etwas Schönem, sich der Kunst zuzuwenden. Bis zuletzt kompensierte sie die unerfüllten Wünsche ihrer Kindheit durch ihren unaufhörlichen Schaffensdrang: Sie fotografierte, malte und sammelte bis sie das Haus, in dem sie wohnte, zu ihrem eigenen Museum voller Schätze hergerichtet hatte. Dies existiert noch heute, so wie sie es im Jahre 2018 mit ihrem Tod verließ.
Der Berliner Kurator André Simonow hat es sich vor zwei Jahren zur Aufgabe gemacht, einen Ausschnitt Karin Schwarzes Lebenswerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unterstützt wurde er dabei von Karins Enkel Robert, der bei ihr aufwuchs und in viele Schaffensprozesse involviert war. Sämtliche dabei von ihnen unternommene Aktivitäten werden durch ein Team aus Filmschaffenden um Philipp Hoch und Christoph Greiner begleitet.
Katharina Schwarze, Tochter von Karin, Mutter von Robert, ist es zu verdanken, dass Karins Lebenswerk erhalten bleibt.